Beschreibung
Luigi Scavino hat das Privileg, Besitzer von prominentesten Reblagen zu sein: Voghera, Margheria, San Rocco, Cerretta und Bricco Fiasco. Fast noch bedeutsamer aber ist die Tatsache, dass alle mit durchschnittlich sehr alten Reben bepflanzt sind. Der grössere Teil davon liegt in der Gemeinde Serralunga, nur der Bricco Fiasco gehört zu Castiglione Falletto, einen Steinwurf von der Cantina entfernt. Im Vergleich zu den andern Lagen-Baroli von Azelia verkörpert der Bricco Fiasco exemplarisch den floralen, zugänglichen, ja fast lieblichen Charakter, der den Weinen aus dem westlichen Teil des Barolo-Gebiets eigen ist. Er ist präzise definiert, unerhört ausdrucksstark, zeigt Noten von reifen schwarzen Beeren. Lang im Gaumen, weich und opulent im Auftakt, gut strukturiert mit reifem Tannin im Abgang.
Passt zu
Über den Produzenten
Azelia
Luigi Scavino zieht jeden Morgen eine riesige, ganz besondere Uhr auf, von seinem Grossvater ganz aus Holz, bis zu letzten Schraub selbst angefertigt. Sie ist ein Symbol für die Sorgfalt, die Exaktheit und die Zuverlässigkeit, wie sie seine Arbeit als Winzer und Kellermeisters prägen. Luigis Grossvater, auch er Winzer von Beruf, hat die Standuhr bis zum letzten Schräubchen und Rädchen aus Holz hergestellt. Sie steht im Degustationsraum, wo Luigi und seine Frau Lorella die Besucher empfangen. Hier werden die abgefüllten Weine degustiert, mittlerweile acht verschiedene Typen, darunter vier Barolo-Einzellagen. Sie zählen zum Feinsten, was die Region zu bieten hat.
Für seine Besucher öffnet Luigi Scavino manchmal auch eine der älteren Flaschen: Sie begeistern Mal für Mal, allen voran der Barolo San Rocco. Vor der Degustation der abgefüllten Weine lohnt sich ein Gang in den Keller, wo je nach Jahreszeit zwei oder drei jüngere Jahrgänge in den Fässern lagern. Das Barolo-Gesetz verlangt ein Minimum von zwei Jahren Reifung im Holzfass. Abgesehen von den immer wieder interessanten Degustationen der Jungweine ist der kleine Betrieb auch eine Augenweide: Alles befindet sich am richtigen Ort, alles ist peinlich sauber und die Liebe zum Detail ist auf Schritt und Tritt erkennbar.
Gegründet wurde der Betrieb von Luigis Grossvater im Jahr 1920. Aus dieser Zeit stehen immer noch Reben im Ertrag, zum Beispiel in der historischen Lage Bricco Fiasco, an jenem Hügel in unmittelbarer Nähe der Cantina. Später kamen Parzellen im benachbarten Serralunga dazu, alte Bestände, welche die Scavinos dazukauften, als sich die Gelegenheit ergab.
Piekfein sieht es im Keller aus. Hier wird mit Rotortanks und grossen und kleinen Holzfässern gearbeitet. Piekfein sieht es auch im Rebberg aus: kein Schoss zu viel, keiner zu wenig. Ausgedünnt hangen die Trauben an den Stöcken, genau im richtigen Mass durch Blätter vor der gleissenden Sonne geschützt – millimeter-genaue Handarbeit, so weit das Auge reicht. Mit extrem niedrigen Erträgen steuert Luigi Scavino die Dichte seiner Weine, was zu einem beeindruckenden Konzentrat führt. Selbst in schwierigen Jahren gelingt es ihm, hervorragende Weine zu produzieren: ein Beweis seines meisterhaften Könnens, aber auch für seine erstklassigen Lagen. Die aussergewöhnliche Qualität der Azelia-Weine entsteht im Rebberg, der Keller dient nur ihrer Transformation und ihrer Erhaltung.
Das Weingut
Luigi Scavino
Italia, Piemonte
1920