Beschreibung
Die Reben des San Rocco in Serralunga d'Alba wurden 1955 von Luigi Scavinos Vater gepflanzt, teils hatte er damals gar noch ältere Pflanzen in die Neuanlage integrieren können. Dem hohen Alter der Reben entsprechend ist der Traubenertrag aus diesem Rebberg gering, und entsprechend konzentriert und charaktervoll ist der Wein, den Luigi Scavino daraus gewinnt. Es ist ein klassischer Vertreter des östlichen Teils des Barolo-Gebiets: Aristokratische Strenge, markante Präsenz im Bouquet mit geschliffener Klarheit, grosser Feinheit und Eleganz. Reich und gut strukturiert wirkt er auch am Gaumen mit reifem Tannin im Abgang.
Über den Produzenten
Azelia
Luigi Scavino zieht jeden Morgen eine riesige, ganz besondere Uhr auf, von seinem Grossvater ganz aus Holz, bis zu letzten Schraub selbst angefertigt. Sie ist ein Symbol für die Sorgfalt, die Exaktheit und die Zuverlässigkeit, wie sie seine Arbeit als Winzer und Kellermeisters prägen. Luigis Grossvater, auch er Winzer von Beruf, hat die Standuhr bis zum letzten Schräubchen und Rädchen aus Holz hergestellt. Sie steht im Degustationsraum, wo Luigi und seine Frau Lorella die Besucher empfangen. Hier werden die abgefüllten Weine degustiert, mittlerweile acht verschiedene Typen, darunter vier Barolo-Einzellagen. Sie zählen zum Feinsten, was die Region zu bieten hat.
Für seine Besucher öffnet Luigi Scavino manchmal auch eine der älteren Flaschen: Sie begeistern Mal für Mal, allen voran der Barolo San Rocco. Vor der Degustation der abgefüllten Weine lohnt sich ein Gang in den Keller, wo je nach Jahreszeit zwei oder drei jüngere Jahrgänge in den Fässern lagern. Das Barolo-Gesetz verlangt ein Minimum von zwei Jahren Reifung im Holzfass. Abgesehen von den immer wieder interessanten Degustationen der Jungweine ist der kleine Betrieb auch eine Augenweide: Alles befindet sich am richtigen Ort, alles ist peinlich sauber und die Liebe zum Detail ist auf Schritt und Tritt erkennbar.
Gegründet wurde der Betrieb von Luigis Grossvater im Jahr 1920. Aus dieser Zeit stehen immer noch Reben im Ertrag, zum Beispiel in der historischen Lage Bricco Fiasco, an jenem Hügel in unmittelbarer Nähe der Cantina. Später kamen Parzellen im benachbarten Serralunga dazu, alte Bestände, welche die Scavinos dazukauften, als sich die Gelegenheit ergab.
Piekfein sieht es im Keller aus. Hier wird mit Rotortanks und grossen und kleinen Holzfässern gearbeitet. Piekfein sieht es auch im Rebberg aus: kein Schoss zu viel, keiner zu wenig. Ausgedünnt hangen die Trauben an den Stöcken, genau im richtigen Mass durch Blätter vor der gleissenden Sonne geschützt – millimeter-genaue Handarbeit, so weit das Auge reicht. Mit extrem niedrigen Erträgen steuert Luigi Scavino die Dichte seiner Weine, was zu einem beeindruckenden Konzentrat führt. Selbst in schwierigen Jahren gelingt es ihm, hervorragende Weine zu produzieren: ein Beweis seines meisterhaften Könnens, aber auch für seine erstklassigen Lagen. Die aussergewöhnliche Qualität der Azelia-Weine entsteht im Rebberg, der Keller dient nur ihrer Transformation und ihrer Erhaltung.
Das Weingut
Luigi Scavino
Italia, Piemonte
1920