Zeit für Rosé und etwas zu «Naturwein»

Italien ist Vielfalt – auch beim Wein – Variabilität, bei den Traubensorten, bei der Machart. Allein die vier Roséweine, die wir Ihnen heute vorstellen, könnten unterschiedlicher kaum sein. Sie stammen vom Gardasee, aus dem Piemont, der Toskana und Apulien, jeder aus einer oder mehreren Traubensorten, jeder eine Entdeckung. 
Vielfalt zeigt sich auch in Anbau und Kelterung. Besonders spannend ist die Welt von Josko Gravner. Einmal im Leben sollte man sich mit seinem Ribolla Gialla auseinandersetzen. Wer ihn entdeckt, findet eine neue Dimension im Wein, findet einen Wein, wie ihn die Könige Babylons vor 2 bis 3000 Jahren getrunken haben. Liebt ihn oder auch nicht. Ich geniesse ihn am liebsten – nicht nur - mit Spargeln!

2023 , 75 cl
statt CHF 16.30 CHF 14.50

«il Disperato», der Verzweifelte, nennt Mariano Buglioni seinen Weisswein, den er aus den Trauben einer kleinen Parzelle mit Garganega-Reben im Pergola-Anbau keltert. Man suchte verzweifelt und erfolglos nach einem Namen für den neuen Weisswein und blieb schliesslich am «il Disperato» hängen, was zu Deutsch eben «der Verzweifelte» heisst. Die Gärung dauert 15 Tage, gerne wird etwas Restzucker belassen. Dann folgt ein fünfmonatiger Ausbau im Stahltank. Der Wein ist völlig unprätentiös, zugänglich und sympathisch. Er zeigt blumig-fruchtige Noten, eine enorme Frische und eine anregende Lebhaftigkeit. Der ideale Aperowein.

2016 , 75 cl
statt CHF 89.00 CHF 78.00

Der Ertrag bei diesem reinsortigen Ribolla Gialla liegt bei 2500 Kilogramm Trauben pro Hektare. Sie werden in Amphoren mit safteigenen Hefen vergoren und während eines Jahres darin ausgebaut. Anschliessend reift der Wein 60 Monate in Eichenholzfässern. Rund 14 000 Flaschen werden ohne Filtration abgefüllt. Im Glas zeigt sich ein leicht trübes Bernsteingelb. Das Bouquet, von ungeheurer Tiefe, ist geprägt von mineralischen und floralen Noten. Ganz und gar ungewohnt für einen Weisswein, zeigt sich am Gaumen viel saftiger Gerbstoff. So präsentiert sich dieser Ribolla Gialla als archetypischer, kerniger Wein mit Biss.

2020 , 75 cl
statt CHF 74.00 CHF 65.00

Nicola Manferrari ist ein Philosoph und ein Künstler, der keine Mühe und Zeit spart, auch das kleinste Detail so auszugestalten, so dass er mit dem Resultat sich kompromisslos zufrieden geben kann. Und er ist nicht sehr schnell mit sich und seinen Weinen zufrieden. Er geht den Dingen auf den Grund, kennt jeden seiner Rebstöcke und den Untergrund, auf denen sie stehen, weiss welcher Wein in den Vorjahren daraus entstanden ist und noch viel mehr. Und so arbeitet er in kompliziertester Art, indem er jede seiner Parzellen separat vinifiziert, um daraus ein komplexes Mosaik verschiedenster Noten und Töne zu gewinnen, die er dann zu einem Gesamtbild zusammenfügt. Gleich hinter dem pittoresken Borgo hat er im alten Gemäuer seiner Azienda einen blitzsauberen Weinkeller eingerichtet. Unmittelbar dahinter beginnen die steilen Lagen des Collio, die wohl zu den Besten gehören dieser privilegierten Region. Die Malvasia-Trauben werden vor dem Abpressen für kurze Zeit kaltmazeriert. Dadurch akzentuiert sich die Aromenbildung. Most und Jungwein werden in Caratelli zweiter Füllung ausgebaut. Je nach Güte des Jahrgangs zieht Nicola Manferrari einen Teil der Fässer als Selezione Italo & Bruno (Namen der Eltern von Nicola) auf Flaschen.

2023 , 75 cl
statt CHF 15.10 CHF 13.30

Fuori Misura: Kommentar eines der ersten Kunden von San Giusto a Rentennano's Rosato. Und er ergänzte: unvergleichlich, wie alles was San Giusto produziert. In der Tat, der Rosato von Luca Martini di Cigala ist anders als alles, was gemeinhin bekannt ist. Der Wein besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil entsteht durch das sogenannte "Salasso", junger Most, der, kaum hat die Gärung des Sangiovese begonnen, vom Rest getrennt wird, also mit minimaler Farbe, sodass der Rest des Weins mehr Farbe, Gerbstoff und aromatische Fülle erreicht. Der zweite Teil entsteht durch sofortiges Abpressen roter Sangiovese- Trauben, bevor die Gärung beginnt. Beides zusammen ergibt diesen relativ leichten, für einen Rosato eher dunklen, frischaromatischen Wein. Herrlich zu geniessen, ein Hauch toskanischer Würzigkeit begleitet die rassigen Noten im Bouquet und am Gaumen.

2023 , 75 cl
statt CHF 19.80 CHF 17.50

Adriana Galasso und Fausto Albanesi, sie ehemalige Lehrerin, er Informatiker, sind zwei extrem exakte Winzer. Ihre beiden Weissweine und ihre Rotweine (Montepulciano d'Abruzzo) überzeugen mit jedem Jahrgang - seit nunmehr Jahrzehnten. Neu haben sie einen Rosato präsentiert, der in den Abruzzen Cerasuolo DOC heisst. Er ist eines der schönsten Beispiele von Roséweinen, die wir kennen. Gewonnen aus den Montepulciano-Trauben aus eigenem biologischem Anbau, werden die Trauben nach dem Entrappen nur kurz mazeriert und dann sogleich abgepresst. Erst nach einer Vorklärung wird der junge, hellrote Most zur Gärung bei tiefer Temperatur gebracht. Der Wein behält so seine traubige Frische und ist von betörendem Charme.

2023 , 75 cl
statt CHF 26.50 CHF 23.30

Dass Roberto Conterno – der Schöpfer des legendären Monfortino und weiterer grosser Baroli – eines Tages einen Rosato auf den Markt bringen würde, galt noch vor nicht allzu langer Zeit als beinahe ketzerischer Gedanke. Doch mit dem Erwerb der Azienda Nervi in Gattinara hat sich diese vermeintliche Gewissheit in Luft aufgelöst. Unverändert bleibt jedoch eines: Wenn Roberto Conterno etwas anpackt, strebt er stets nach vollkommener Perfektion. Dies ist ihm auch mit seinem Rosato eindrucksvoll gelungen – ein Wein von bemerkenswerter Finesse, Eleganz und kristallklarer Ausdruckskraft. Ausschliesslich bestes Lesegut fand Verwendung für diesen strahlend frischen, feinaromatischen Rosato. Sein Bouquet verführt mit Noten von Zitrusfrüchten, Veilchen und frischen Beeren – ein Meisterstück, das zeigt, wie viel Grösse in einem Rosato liegen kann.

2023 , 75 cl
statt CHF 26.00 CHF 22.90

Roséweine polarisieren die Weingeniesser: unvorstellbar für die Einen, unverzichtbar für die andern, wenn sie nur schon an eine sonnenbeschienene Terrasse am See mit einer leichten Fischspeise denken. Aber eines ist sicher: guten Rosé gibt's nicht sehr oft, denn zu viele Winzer sind es, die diese Weinkategorie nicht ganz ernst nehmen. Gianfranco Comincioli sieht das anders: entweder mache ich etwas mit dem Anspruch auf Perfektion - oder ich lass' es bleiben. Sein Rosato ist die Frucht einer exakten Traubenauslese, sowie einer meisterhaften und äusserst präzisen Verarbeitung des Mostes. So ist denn auch der aromatische Ausdruck geprägt von unerhörter Kraft und Intensität, erinnert an frisch gepflückte Beeren. Am Gaumen spielt feine Extraktsüsse mit einer gut ausgewogenen Rasse.

2023 , 75 cl
statt CHF 28.50 CHF 24.90

Mit dem Capìsme (Betonung auf dem ì) will Oscar Arrivabene, der Mitinhaber, Betriebsleiter und Önologe, junge Weininteressierte, aber auch Kenner an die Traubensorte Nebbiolo heranführen. Es ist ein Wein, der diese anspruchsvolle Sorte ganz direkt und unverfälscht darstellt, sie mit ihrer ganzen Eleganz und Lebendigkeit zeigt. Capìsme wird ohne Holz ausgebaut, um die reine Fruchtigkeit und lebhafte Geschmeidigkeit zum Ausdruck zu bringen. Er stammt aus einem Rebberg, der auch für Barolo stehen könnte und der Wein, zwei Jahre länger und im Holz gereift, ergäbe einen wunderbaren Barolo.

2022 , 75 cl
statt CHF 15.60 CHF 13.80

Die Bertani-Familie blickt auf eine generationenalte Geschichte zurück, ihre Vorfahren haben das Weingut im 16. Jahrhundert gegründet und bis in die Neuzeit geführt. Vor wenigen Jahren hat sich ein Teil der Familie abgespaltet und sich mit der prächtigen Tenuta Santa Maria selbständig gemacht. Gaetano Bertani, der Vater der beiden jungen Patrons Giovanni und Guglielmo hat mit seiner Azienda einen Weg vorgezeichnet, der heute als Vorbild gilt, indem sich die Azienda ganz auf die alten einheimischen Rebsorten konzentriert und einen Rebbau betreibt, der beispielhaft ist. Pràgal ist die Antwort der allgemein eher traditionell ausgerichteten Tenuta Santa Maria auf den Geschmack der jüngeren Weingeniesser, indem ein Teil Merlot und Syrah den einheimischen Corvina ergänzen und dem Ganzen einen fruchtig-würzigen Charakter beisteuern. Die Trauben werden teilweise angetrocknet vinifiziert. Die Gärung und Mazeration dauert bis zu 15 Tage, gefolgt von einer Reifung in großen Eichenfässern in den alten Weinkellern in Arbizzano di Negrar. Die Aromen sind schmeichelhaft fruchtig, erinnernd an rote Früchte, getrocknete Rosen und schwarze Kirschen, würzig. Am Gaumen spielt viel Schmelz mit erfrischender Säure. Die Tannine sind geschmeidig weich.

2018 , 75 cl
statt CHF 54.00 CHF 47.50

Die Tenuta IL Borro liegt nahe bei Arezzo, eingebettet in eine unverfälschte, wunderschöne Landschaft. Der Weinbaubetrieb ist integriert in ein mit grösster Perfektion restauriertes toskanisches Dorf. Schon seit längerer Zeit hat Salvatore Ferragamo, der Chef des Weinguts, mit Amphoren experimentiert. Nun ist es soweit. Dank der Beratung von Luca d’Atoma, dem Starönologen, der IL Borro schon seit den Anfängen erfolgreich begleitet, ist es ihm gelungen, in den Amphoren einen herrlich duftenden Sangiovese auszubauen. Die Tonbehälter stammen übrigens von Marco Manetti, dem Bruder von Giovanni, Chef der Azienda Fontodi. Die Familie Manetti betreibt seit Jahrhunderten Tonbrennereien in Impruneta (einige Erzeugnisse sind bei Caratello erhältlich). Doch zurück zum Wein: Er zeigt ein herrlich duftendes Aroma, ist beerig, lebhaft und präzise definiert. Saftig und gut ausgewogen am Gaumen.